Samstag, 24. Juli 2010

Neue Adresse

Anbei meine neue Blog Adresse: http://antiquusmundus.wordpress.com
Blogger adè

Dienstag, 6. Juli 2010

Unistress und Blogger adè

Hallo,

im Moment befinde ich mich in vollem Uni-Stress. Es stehen eine Menge von Prüfungen, Arbeiten und Klausuren an, ich bitte daher um Verständnis, dass ich noch nichts über die zwei neuen Dinosaurier Fukutitan nipponensis aus der Frühkreide Japans und dem Atsingaosaurus velauciensis aus der Spätkreide Frankreichs gepostet habe.
Ferner steht aus administrativen Gründen noch ein Wechsel an. Ich werde demnächst aus administrativen Gründen bei einem anderen Bloganbieter meinen Blog betreiben. Diese Blog bleibt aber bestehen und dient daher sozusagen als Archiv. Die neue Adresse werde ich demnächst posten.

Also liebe Grüße

Marcel

Sonntag, 6. Juni 2010

Horndinosaurier, Iguanodonten und der obligatorische Theropode

Wie schon in meinen letzten Eintrag angedeutet, werden sehr bald viele neue Ceratopsia auf der Bildfläche erscheinen. Dummerweise sehe ich keine Möglichkeit an den Sammelband heranzukommen der all diese neuen Taxa vorstellt. So bin ich leider nur auf etwas unvollständige Angaben angewiesen, aber ich versuche das Beste daraus zu machen. Zunächst konzentrieren wir uns einmal auf die Taxa die recht groß und breit im Netz präsentiert wurden. Zu diesen Tieren gehört der große Chasmosaurine Coahuilaceratops magnacuerna aus dem Campanium Mexicos, der Centrosaurine Diabloceratops eatoni aus dem Campanium New Mexicos und der Chasmosaurine Medusaceratops lokii aus dem Campanium Montanas. Diese zwischen 5 und 7m langen Tiere sind relativ spektakulär und fallen durch sehr lange Brauenhörner oder durch eine ungewöhnliche Nackenschildverzierung auf. Auffällig ist außerdem, dass alle drei schon vor einiger Zeit im Internet angedeutet oder sogar mit ihren richtigen Gattungsnamen genannt worden sind. Medusaceratops wurde allerdings zunächst für einen Albertaceratops gehalten, so dass man häufiger „Medusaceratops“ als informellen Namen für Albertaceratops benutzt hat. Etwas unbekannter, aber schon längst unter einen anderen Namen beschrieben war der Rubeosaurus ovatus, ebenfalls aus dem Campanium Montanas. Rubeosaurus hielt man zunächst für einen Styracosaurus bis man anhand von neuem Material feststellte, dass er eine eigene Gattung repräsentiert. Wenig erwähnt wurden bislang der Tatankaceratops (Fundort unbekannt) und der Ojoceratops fowleri aus dem Campanium New Mexicos. Ebenfalls ohne weitere Angaben kann man den Namen einer neuen Archaeoceratops Art, Archaeoceratops yujingziensis, lesen. Allerdings fehlen weitere Angaben über dieses Tier welches wohl in der Frühkreide Chinas lebte. In dem Buch werden weitere neue Taxa angedeutet und das Internet selber nennt noch einen weiteren Ceratopsier, den Utahceratops der allerdings noch unbeschrieben ist und sehr wahrscheinlich nicht im kürzlich veröffentlichten Ceratopsia Sammelband präsentiert wird.

Neben den ganzen Ceratopsier Neubeschreibungen geht auch die Forschung am Genus Iguanodon weiter. David Norman präsentierte kürzlich zwei neue Taxa die ursprünglich als Iguanodon Arten beschrieben worden sind. Die eine Art, der Barilium dawsoni ist ein großer schwergebauter, etwa 8m langer Styracosterne, die andere, der schlank gebaute 6m lange, mit verlängerten Wirbelstacheln ausgestattete Hypselospinus fittoni ein Iguanodontoide. Beide stammen aus dem Valanginium Englands. Der Iguanodon hollingtonensis, eine weitere dubiose Iguanodon Art, ist laut Norman ein Synonym des Hypselospinus.

Trotz dieser ganzen "Vogelbeckendinosaurier" haben wir aber auch wieder den obligatorischen Theropoden. Diesmal ist es ein Theropode aus dem Sinemurium oder Pliensbachium Arizonas. Kayentavenator war etwas moderner als sein Zeitgenosse Dilophosaurus, aber ist leider durch wenige Überreste bekannt. Sein Autor hält Kayentavenator elysiae für einen sehr frühen Tetanurae Theropoden. Da seine Reste aber spärlich und zudem juvenil sind, könnte eine genaue systematische Einstufung schwer sein was bedeutet, dass diese Form auch ein Ceratosaurier oder ein andere Art von Neotheropode sein könnte.
Wow… dreizehn Taxa innerhalb der letzten drei Wochen, unglaublich..

Donnerstag, 27. Mai 2010

Noch mehr Ceratopsier

Noch ein Posting über Ceratopsier, das Inhaltsverzeichnis eines Buches namens "New Perspectives on Horned Dinosaurs.The Royal Tyrrell Museum Ceratopsian Symposium" verspricht einiges. Also ich sehe neue Taxa ankommen!

Part 2. Systematics and New Ceratopsians
2. Taxonomy, Cranial Morphology, and Relationships of Parrot-Beaked Dinosaurs (Ceratopsia: Psittacosaurus) \ Paul C. Sereno
3. A New Species of Archaeoceratops (Dinosauria: Neoceratopsia) from the Early Cretaceous of the Mazongshan Area, Northwestern China \ Hai-Lu You, Kyo Tanoue, and Peter Dodson
4. A Redescription of the Montanoceratops cerorhynchus Holotype with a Review of Referred Material \ Peter J. Makovicky
5. First Basal Neoceratopsian from the Oldman Formation (Belly River Group), Southern Alberta \ Tetsuto Miyashita, Philip J. Currie, and Brenda J. Chinnery-Allgeier
6. Zuniceratops christopheri: The North American Ceratopsid Sister Taxon Reconstructed on the Basis of New Data \ Douglas G. Wolfe, James I. Kirkland, David Smith, Karen Poole, Brenda J. Chinnery-Allgeier, and Andrew McDonald
7. Horned Dinosaurs (Ornithischia: Ceratopsidae) from the Upper Cretaceous (Campanian) Cerro del Pueblo Formation, Coahuila, Mexico \ Mark A. Loewen, Scott D. Sampson, Eric K. Lund, Andrew A. Farke, Martha C. Aguillón-Martínez, Claudio A. de Leon, Rubén A. Rodríguez-de la Rosa, Michael A. Getty, and David A. Eberth
8. New Basal Centrosaurine Ceratopsian Skulls from the Wahweap Formation (Middle Campanian), Grand Staircase—Escalante National Monument, Southern Utah \ James I. Kirkland and Donald D. DeBlieux
9. A New Pachyrhinosaurus-Like Ceratopsid from the Upper Dinosaur Park Formation (Late Campanian) of Southern Alberta, Canada \ Michael J. Ryan, David A. Eberth, Donald B. Brinkman, Philip J. Currie, and Darren H. Tanke
10. New Material of "Styracosaurus" ovatus from the Two Medicine Formation of Montana \ Andrew T. McDonald and John R. Horner
11. A New Chasmosaurine (Ceratopsidae, Dinosauria) from the Upper Cretaceous Ojo Alamo Formation (Naashoibito Member), San Juan Basin, New Mexico \ Robert M. Sullivan and Spencer G. Lucas
12. A New Chasmosaurine Ceratopsid from the Judith River Formation, Montana \ Michael J. Ryan, Anthony P. Russell, and Scott Hartman
13. Description of a Complete and Fully Articulated Chasmosaurine Postcranium Previously Assigned to Anchiceratops (Dinosauria: Ceratopsia) \ Jordan C. Mallon and Robert Holmes
14. A New, Small Ceratopsian Dinosaur from the Latest Cretaceous Hell Creek Formation, Northwest South Dakota, United States: A Preliminary Description \ Christopher J. Ott and Peter L. Larson

Neue Ceratopsier

Im neuesten Nature präsentieren Ösi, Butler und Weishampel einen neuen europäischen Ceratopsier namens Ajkaceratops kozmai. Diese Form lebte zusammen mit Nodosauriden (Hungarosaurus tormai) und Rhabdodontiden im heutigen Ungarn und war ein Bestandteil der so genannten Iharkùt Fauna. Anhand der Schädelreste lässt sich eine Verwandtschaft zwischen Ajkaceratops und asiatischen Formen wie Bagaceratops erkennen. Diese Ähnlichkeiten zeigen, dass die europäischen Ceratopsier wohl ähnlich wie die europäischen Hadrosauroiden ursprünglich über Asien nach Europa gekommen sind, eine Einwanderung vom Westen, also von Nordamerika aus erscheint unwahrscheinlich. Ajkaceratops stammt aus dem Santonium, ist aber nicht der erste europäische Ceratopsier der entdeckt wurde. Schon vor einigen Jahren wurde der Craspedodon als Ceratopsier identifiziert. Leider ist diese Form aber nur durch Zähne bekannt und in dem neuen Ajkaceratops Paper wird seine Ceratopsier Identität stark angezweifelt. Einen weiteren Ceratopsier kennt man aus der Spätkreide Skandinaviens (Schweden meine ich…). Das Tier ist durch Beinknochen bekannt die Ähnlichkeiten zum Leptoceratops aufzeigen. Obwohl Leptoceratops ein amerikanisches Tier war, hatte auch er Verwandte in Asien (und stammte wohl ursprünglich auch von dort). Einen Namen hatte diese Form allerdings nie erhalten und wird sie sehr wahrscheinlich auch nicht da vielleicht die bekannten Überreste keine spezifischen Merkmale aufweisen die eine Benennung rechtfertigen würde.
Und wer glaubt, dass ein europäischer Ceratopsier aus der Verwandtschaft des asiatischen Bagaceratops ein Hammer wäre, der sollte sich einmal über diesen Dinosaurier informieren: Sinoceratops zhuchengensis. Sinoceratops ist etwas besonderes, er ist der erste zweifelsfreie Ceratopside und nicht nur das, er ist sogar ein basaler Centrosaurine. Laut dem Abstrakt war er größer als die meisten anderen Centrosaurinen und scheint auch einige Ähnlichkeiten mit basalen Chasmosaurinen gehabt zu haben was etwas die Unterscheidung zwischen den beiden Untergruppen aufhebt. Die Neuentdeckungen können also auch ohne Theropoden spannend sein.

Ősi, A., R.J. Butler & David B. Weishampel. 2010. A Late Cretaceous
ceratopsian dinosaur from Europe with Asian affinities. Nature 465: 466-468.DOI: doi:10.1038/nature09019

Xu, Wang, Zhao & Li (2010): First ceratopsid dinosaur from China and its biogeographical implications

Neuigkeiten aus der Forschung

In den letzten Wochen hat sich einiges getan, nur hier im Blog nicht. Mehrere neue Taxa wurden beschrieben und vorgestellt und auch andere Neuigkeiten aus der paläontologischen Fachwelt wurden präsentiert so das ich (mal wieder) gar nicht weiß wie und wo ich anfangen soll. Da Dinosaurier so beliebt sind, fangen wir doch einfach einmal mit den neuen Taxa an.

Hadrosauroidae Wochen

Ornithopoden, Iguanodonten und Co. wurden in den letzten Monaten oft relativ stiefmütterlich behandelt, doch in den letzten 3 Wochen bekam die Gruppe der Hadrosauroidae „Zuwachs“, gleich zwei basale Hadrosauroiden aus der nordamerikanischen Spätkreide sind beschrieben worden. Die erste ist der Glishades ericksoni, ein basaler Hadrosauroide aus der Spätkreide Montanas. Glishades hat mich überrascht und das vor allem wegen seinen Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen Formen, den er war offenbar das Schwestertaxon zum asiatischen Bactrosaurus und damit eine relativ primitive Form. Basale Hadrosauroiden aus dem spätkreidezeitlichen Nordamerika sind relativ selten, wohingegen sie in Asien bislang häufiger anzutreffen waren. Noch überraschender ist die Formation in der Glishades gefunden wurde, er war nämlich kein Tier der frühen Spätkreide sondern ein deutlich zum Ende der Kreidezeit lebender Hadrosauroide der Seite an Seite mit fortgeschritteneren Formen wie Maiasaura lebte. Um den Reigen perfekt zu machen wurde aus dem frühspätkreidezeitlichen (Turonium) New Mexico ein weiterer primitiver Hadrosauroide entdeckt. Jeyawati rugoculus lebte Seite an Seite mit dem einzigen bislang beschrieben nordamerikanischen Therizinosauriden und dem Ceratopsier Zuniceratops. Verwandtschaftlich stand er zwischen Formen wie dem Probactrosaurus (der primitiver war) und Shuangmiaosaurus (der moderner war). Das bedeutet, dass Jeyawati basaler als Glishades war, was aber nicht überrascht, da dieser früher als Glishades lebte (dies ist nicht immer der Regelfall, aber häufig). Um die Hadrosauroidae Wochen rund zu machen, hat eine Studie gezeigt, dass der südamerikanische Secernosaurus mit dem ebenfalls in Südamerika lebenden Kritosaurus australis identisch war und dieser zusammen mit einer weiteren, noch unbenannten Form aus Argentinien eine eigene kleine Gruppierung innerhalb der Hadrosaurinae bildet. Eine ebenfalls noch unbenannte Form aus den USA mag die Gruppe dann komplett machen.

Der obligatorische Theropode

Eine Präsentation von neuen Taxa ohne einen einzigen Theropoden geht natürlich irgendwie nicht, es muss immer einer von diesen Dinosauriern dabei sein, sonst fehlt irgendwas. Diesmal ist es aber mal kein gefiederter asiatischer Paraves oder ähnliches sondern ein mittelgroßer, argentinischer Abelisauroide aus der späten Spätkreide (Maastrichitum). Von dieser Form kennt man nur wenige Reste darunter Armknochen und deswegen nannte man ihn wohl auch Austrocheirus isasii. Auch hier ist das geologische Alter ungewöhnlich denn ein Abelisauroide ist deutlich basaler als beispielsweise ein Carnotaurine. Die Arme zeigen allerdings einen ähnlichen Verkürzungstrend, so das man annehmen kann, dass sich die Reduzierung der Vorderläufe innerhalb der Ceratosaurier Gruppe einige Mal unabhängig voneinander vollzogen hat.

Australische Theropoden

Ein weiters Paper von Agnolin et al. beschäftigt sich mit australischen Dinosaurier, v.a. mit ihren möglichen verwandtschaftlichen Beziehungen zu anderen Dinosauriern. Leider habe ich das Paper nicht selber gelesen, zwei Ergebnisse kann ich aber verkünden. Der Theropode Timimus hermani, der anhand von Beinkochen beschrieben worden ist die man einst für die Knochen eines Ornithomimosauriers gehalten hat, scheint ein unenlagiiner Dromaeosauride gewesen zu sein und der große Rapator ornitholestoides ist wohl ein nicht näher zu bestimmender Verwandter (Synonym?) des kleineren Australovenators. Wenn mir das Paper in die Hände fallen sollte kann ich sicherlich noch mehr Ergebnisse präsentieren.

Von der Leichtigkeit des Seins oder wenn ich kein Konzept habe und trotzdem etwas mache.

Wir halten einmal fest, zunächst wollte ich nur einen allgemeinen News Blog führen, der sich mit unterschiedlichen Themen bezüglich des Mesozoikums und seiner Bewohner befasst. Dann wollte ich spezieller werden und etwas über die Tiere schreiben die im mitteleuropäischen Mesozoikum lebten. Die Idee war gut, doch was ist daraus geworden? Wenn man sich die letzten Nachrichten im Blog anschaut, dann ist da eigentlich gar nichts raus geworden. Ich habe weder neue Artikel verfasst, noch irgendetwas anderes verfasst was aber zwei Gründe hat: Zum einen hatte ich keine Zeit, zum anderen war ich mal wieder so unentschlossen das ich den Blog zunächst (mal wieder) deaktivieren wollte. Dass ich mich aber dennoch hinsetze und etwas poste zeigt, dass mir der Blog nicht egal ist und ich damit weitermachen möchte.

Sed nunc quo vadis?

Die Frage ist berechtigt und ich kann sie ehrlich gesagt nicht beantworten. Wahrscheinlich werde ich einfach so weiter machen wie bisher, zwischendurch hier einmal etwas posten und dem Blog nicht irgendein Thema aufzwingen. Vielleicht kommt das Thema dann ja auch ganz von alleine, das wäre gut. Also ganz einfach mal anfangen… mit der Leichtigkeit des Seins…