Sonntag, 6. Juni 2010

Horndinosaurier, Iguanodonten und der obligatorische Theropode

Wie schon in meinen letzten Eintrag angedeutet, werden sehr bald viele neue Ceratopsia auf der Bildfläche erscheinen. Dummerweise sehe ich keine Möglichkeit an den Sammelband heranzukommen der all diese neuen Taxa vorstellt. So bin ich leider nur auf etwas unvollständige Angaben angewiesen, aber ich versuche das Beste daraus zu machen. Zunächst konzentrieren wir uns einmal auf die Taxa die recht groß und breit im Netz präsentiert wurden. Zu diesen Tieren gehört der große Chasmosaurine Coahuilaceratops magnacuerna aus dem Campanium Mexicos, der Centrosaurine Diabloceratops eatoni aus dem Campanium New Mexicos und der Chasmosaurine Medusaceratops lokii aus dem Campanium Montanas. Diese zwischen 5 und 7m langen Tiere sind relativ spektakulär und fallen durch sehr lange Brauenhörner oder durch eine ungewöhnliche Nackenschildverzierung auf. Auffällig ist außerdem, dass alle drei schon vor einiger Zeit im Internet angedeutet oder sogar mit ihren richtigen Gattungsnamen genannt worden sind. Medusaceratops wurde allerdings zunächst für einen Albertaceratops gehalten, so dass man häufiger „Medusaceratops“ als informellen Namen für Albertaceratops benutzt hat. Etwas unbekannter, aber schon längst unter einen anderen Namen beschrieben war der Rubeosaurus ovatus, ebenfalls aus dem Campanium Montanas. Rubeosaurus hielt man zunächst für einen Styracosaurus bis man anhand von neuem Material feststellte, dass er eine eigene Gattung repräsentiert. Wenig erwähnt wurden bislang der Tatankaceratops (Fundort unbekannt) und der Ojoceratops fowleri aus dem Campanium New Mexicos. Ebenfalls ohne weitere Angaben kann man den Namen einer neuen Archaeoceratops Art, Archaeoceratops yujingziensis, lesen. Allerdings fehlen weitere Angaben über dieses Tier welches wohl in der Frühkreide Chinas lebte. In dem Buch werden weitere neue Taxa angedeutet und das Internet selber nennt noch einen weiteren Ceratopsier, den Utahceratops der allerdings noch unbeschrieben ist und sehr wahrscheinlich nicht im kürzlich veröffentlichten Ceratopsia Sammelband präsentiert wird.

Neben den ganzen Ceratopsier Neubeschreibungen geht auch die Forschung am Genus Iguanodon weiter. David Norman präsentierte kürzlich zwei neue Taxa die ursprünglich als Iguanodon Arten beschrieben worden sind. Die eine Art, der Barilium dawsoni ist ein großer schwergebauter, etwa 8m langer Styracosterne, die andere, der schlank gebaute 6m lange, mit verlängerten Wirbelstacheln ausgestattete Hypselospinus fittoni ein Iguanodontoide. Beide stammen aus dem Valanginium Englands. Der Iguanodon hollingtonensis, eine weitere dubiose Iguanodon Art, ist laut Norman ein Synonym des Hypselospinus.

Trotz dieser ganzen "Vogelbeckendinosaurier" haben wir aber auch wieder den obligatorischen Theropoden. Diesmal ist es ein Theropode aus dem Sinemurium oder Pliensbachium Arizonas. Kayentavenator war etwas moderner als sein Zeitgenosse Dilophosaurus, aber ist leider durch wenige Überreste bekannt. Sein Autor hält Kayentavenator elysiae für einen sehr frühen Tetanurae Theropoden. Da seine Reste aber spärlich und zudem juvenil sind, könnte eine genaue systematische Einstufung schwer sein was bedeutet, dass diese Form auch ein Ceratosaurier oder ein andere Art von Neotheropode sein könnte.
Wow… dreizehn Taxa innerhalb der letzten drei Wochen, unglaublich..

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen